Arbeiter der Denkmalpflege
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Spannende Arbeit und kulturelle Notwendigkeit: Die Auslobung eines Stipendienprogramms gibt Handwerkerinnen und Handwerkern die Chance, das besondere Arbeitsfeld der Denkmalpflege zu erschließen und Fachkenntnisse zu erwerben.

News vom 11.05.2022Stipendien Restaurator im Handwerk

Ab sofort können sich Handwerker bewerben

Nürnberg. Der historische Baubestand in Deutschland ist ein einzigartiges kulturelles Erbe und gleichzeitig ein immenses wirtschaftliches Kapital. Zu seiner Pflege und Erhaltung leistet das Handwerk einen bedeutenden Beitrag. Der fach- und sachgerechte Umgang mit denkmalgeschützten Bauten erfordert besondere Fertigkeiten und Kenntnisse, die angesichts der rasanten Veränderungen im modernen Baugeschehen oft weder in der beruflichen Ausbildung noch in den Meisterlehrgängen vermittelt werden oder sogar gänzlich verlorenzugehen drohen.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) widmet sich entsprechend ihrer Satzung ausdrücklich auch der Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen in denkmalrelevanten Berufen. Zur Bewahrung und Vermittlung wichtiger handwerklicher Kompetenzen hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz daher 2016 ein bundesweites Stipendienprogramm zur beruflichen Weiterbildung zum „Restaurator/in im Handwerk" beziehungsweise zum „Master Professional für Restaurierungen im Handwerk“ ausgelobt.

Es soll Handwerkerinnen und Handwerkern die Chance geben, dieses besondere Arbeitsfeld in der Denkmalpflege zu erschließen und ihnen berufsbegleitend die Kompetenzen im Umgang mit historischen Materialien und Techniken sowie die Kenntnisse moderner denkmalgeeigneter Methoden vermitteln.

Die Auslobung des Stipendienprogramms macht gleichzeitig die breite Öffentlichkeit auf die Anliegen und die kulturelle Notwendigkeit der Denkmalpflege aufmerksam, die Originalsubstanz unwiederbringlicher Baudenkmäler als Zeugnisse unserer Kulturlandschaften so zu erhalten, dass sie in einem bestmöglichen Erhaltungszustand an die nächstfolgende Generation weitergegeben werden können. Die positive Resonanz und Unterstützung der Bürger, die die DSD bei ihren Aktivitäten erleben darf, ist zugleich Motivation und Verpflichtung bei dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe.

Bewerben bis zum 15. Oktober

Bewerben können sich alle Interessenten, die die Zulassungsvoraussetzungen für die Weiterbildung zum „Restaurator im Handwerk bzw. zum Master Professional für Restaurierungen im Handwerk“ erfüllen. Weitere Voraussetzungen sind Erfahrungen im Umgang mit denkmalgeschützten Bauten oder Altbauten, insbesondere mit Arbeiten im Rahmen der Pflege, Erhaltung und Erneuerung historischer Bausubstanz.

Die Erfahrungen sollten mit bis zu fünf Referenzobjekten (möglichst mit Bild und knappen Erläuterungen) in der Bewerbung dargestellt werden. Bewerbungen erfolgen allein digital. Stipendien gelten für die Dauer der Seminarprogramme. Eine wiederholte Bewerbung ist möglich. Bewerbungsschluss ist der 15. Oktober.

Bewerbungen für nachfolgende Gewerke sind möglich: Buchbinder, Gold- und Silberschmied, Graveur, Holzbildhauer, Karosserie- und Fahrzeugbauer, Kraftfahrzeugtechniker, Maler und Lackierer, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Metallbildner, Orgel- und Harmoniumbauer, Parkettleger, Raumausstatter, Steinmetze und Steinbildhauer, Stuckateure, Tischler, Uhrmacher, Vergolder, Zimmerer.

Auch in diesem Jahr stehen dank des großzügigen Engagements von Familie Wiemer aus dem Badischen erneut mehr Stipendien als in früheren Jahren zur Verfügung. Mindestens 15 Stipendien à 3.000 Euro werden 2022 vergeben. Das soll Nachwuchskräften die Entscheidung erleichtern, berufsbegleitend den Titel „Restaurator/in im Handwerk“ zu erwerben. Oft fehlen ja gerade jungen Handwerkern die Mittel, um die Lehrgänge anerkannter denkmalpflegerischer Bildungszentren besuchen und die entsprechenden Prüfungen bei den zuständigen Handwerkskammern ablegen zu können.

Die Fachjury kann auch Teilstipendien vergeben. Die Auswahl der Bewerber erfolgt nach Ablauf der Bewerbungsfrist durch eine Fachjury aus den Reihen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Auswahl erfolgt einstimmig. Die Entscheidung der Fachjury ist nicht anfechtbar. Die Stipendien ermöglichen den Besuch entsprechender Lehrgänge an anerkannten denkmalpflegerischen Bildungszentren in Deutschland.

Weitere Informationen:
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Dr. Sandra Rohwedder
Abteilung Bewusstseinsbildung
Schlegelstraße 1, 53113 Bonn
Tel.: 0228 9091-402
stipendien@denkmalschutz.de
www.denkmalschutz.de/stipendienprogramm

Bewerben bis zum 15. Oktober