News vom 12.01.2024Feuer und Flamme fürs Schweißen
Philipp Wolff war bei „Jugend schweißt“ sehr erfolgreich. Intensive Trainingseinheiten mit Lehrern der Kammer.
Von Elmar Brandt
Aachen. Philipp Wolff hat richtig Feuer gefangen. Im Wettbewerb „Jugend schweißt“ hat er es durch erste Plätze auf Bezirks- und Landesebene bis in den Bundesentscheid geschafft. Dort erreichte er den siebten Platz. Tolle Leistung des 21-jährigen Metallbauers (Fachrichtung Konstruktionstechnik), der weitere große Ziele hat. Auf jeden Wettkampf hat er sich im Bildungszentrum BGE Aachen der Handwerkskammer intensiv vorbereitet. Dabei unterstützten ihn die engagierten Schweißlehrer, die sich natürlich auch über den großen Erfolg des Nachwuchsschweißers freuen.
Nachdem der Wettbewerb coronabedingt aussetzen musste, gab es 2023 wieder einen richtigen Durchlauf. Das Interesse der Nachwuchshandwerker und auch ihrer Betriebe an „Jugend schweißt“ ist groß, da die Talente in der Vorbereitung sehr viel lernen. Wer am Wettbewerb teilnimmt, entscheidet sich durch die vorherige Sichtung durch die Schweißlehrer. Sie haben ein Gespür dafür, wer erfolgreich sein könnte und fördern diese Nachwuchshandwerker, die sie in der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung schulen.
Philipp Wolff hatte sich für das WIG-Verfahren (Wolfram-Inertgas-Schweißen) entschieden. Mit seinem Bruder Leon, der es bei „Jugend schweißt“ bis zum zweiten Platz auf Landesebene brachte, arbeitet er in der Eschweiler Schlosserei Wolff, die vom Vater und vom Onkel geführt wird.
Jeweils 80 Unterrichtsstunden hat Philipp Wolff vor den drei einzelnen Wettbewerben Praxis und Theorie trainiert. „Wir haben die tolle Voraussetzung, dass der DVS-Bezirksverband Aachen und die Handwerkskammer Aachen den Wettbewerb unterstützen. Daher können wir die Talente so gut fördern“, sagt Oliver Schneider, Leiter der Schweißtechnischen Lehranstalt (SL) Aachen. Die Kosten sind somit gedeckt. Schweißlehrer Alexander Groten ist begeistert, mit welcher Motivation die jungen Handwerker die Herausforderungen annehmen und wie aus einem „Rohdiamanten“ durch viel Feinschliff so begabte Schweißer werden. Die Anforderungen steigern sich von Ebene zu Ebene, sodass das Training immer schwieriger wird. Es ist enorm, was Philipp Wolff und auch sein Bruder Leon in dieser Zeit dazugelernt haben und mittlerweile können. So geht es längst nicht mehr nur darum, zwei Teile miteinander zu verbinden. Sie sind auch geübt im Schweißen an Teilen in sogenannter „Zwangslage“. Diese sind unverrückbar. Da muss man schon fit sein am Schweißbrenner.
Für die Theorie war der langjährige Schweißlehrer und Gruppenleiter in der BGE, Rolf Willenbacher, zuständig. Er verfügt über jahrelange Berufserfahrung und hat auch schon einige „Jugend schweißt“-Wettbewerbe mit organisiert und Nachwuchstalente trainiert. Er freut sich über das nicht abreißende Interesse junger Menschen am Schweißen, einer Begabung, die in der Wirtschaft eine sehr große Bedeutung hat. Im Wettbewerb wurden Theorie und Praxis jeweils zu 50 Prozent gewertet.
Für Philipp Wolff hat sich der unermüdliche Einsatz gelohnt. Nicht nur, weil er so viel gelernt hat und nun so viel kann, sondern auch, weil er tolle Preise abgeräumt hat, so zum Beispiel ein Schweißgerät, das er in seiner täglichen Arbeit benutzt. Die nächste Herausforderung hat er schon im Blick. Bald möchte er mit der Meisterschule beginnen und den nächsten Qualifikationsschritt gehen.
Info: Im Handwerk gibt es eine Fülle von Wettbewerben. Durch eine Teilnahme können Nachwuchstalente sehr viel lernen und tolle Erfolge erzielen, wie zahlreiche Beispiele aus den vergangenen Jahren zeigen. Die Handwerkskammer Aachen unterstützt Interessierte und informiert zu den einzelnen Wettbewerben.