Neue Regierung - neue Erwartungen

Liebe Handwerkskolleginnen und Handwerkskollegen,

Die Erwartungen der Beschäftigten im Handwerk an die neue Bundesregierung sind vielfältig und spiegeln die aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse wider.

Ein Dauerthema in der politischen Diskussion ist das Bekenntnis zur Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Um die Attraktivität und den Stellenwert der beruflichen Bildung in der Gesellschaft zu erhöhen, wäre eine Verankerung der Gleichwertigkeit in unserem Grundgesetz der beste Weg. (Schweizer Modell)
Die Beschäftigten erwarten eine stärkere Unterstützung für faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Hier fordern wir Maßnahmen, um die Tarifbindung zu erhöhen und Tarifverträge leichter allgemeinverbindlich zu erklären.

Ebenso wichtig ist den Beschäftigten die Verbesserung der sozialen Sicherheit. Deutschland verfügt über ein starkes soziales Sicherheitsnetz, das jedoch angesichts des demographischen Wandels und der wirtschaftlichen Herausforderungen verbessert werden muss. Dabei stehen eine nachhaltige Finanzierung und gerechte Verteilung der Lasten im Mittelpunkt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Förderung von Weiterbildung und Qualifizierung. Um den Anforderungen des sich wandelnden Arbeitsmarktes gerecht zu werden, müssen die Bildungseinrichtungen des Handwerks modernisiert werden, auch hier erwarten wir eine entsprechende Förderung.

Die Arbeitnehmenden erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie Maßnahmen ergreift, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, beispielsweise durch familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und den Ausbau von Betreuungsangeboten. Eine Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat unmittelbar positive Auswirkungen auf die Gewinnung von Fachkräften und ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Arbeitswelt.

Auch die Mobilität von Auszubildenden muss ausgebaut und gefördert werden. Hierzu sind das Azubi-Ticket und Azubi-Wohnen unerlässlich, so wie es auch Studierenden zur Verfügung gestellt wird.

Felix Kendziora
Arbeitsnehmer-Vize-Präsident