DHB - Ausgabe Dezember 2025Karriere: Mauerfest!
Karriere: Mauerfest!
Mit 22 Jahren schon Landessieger bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk: Maximilian Reinartz aus Wallenthal bei Kall gehört zu den besten Nachwuchstalenten in Nordrhein-Westfalen – er ist bester Maurer des Landes. Im Interview spricht er über seinen Weg ins Handwerk, den Wettbewerb, seine Ausbildung bei Manstein Bau und warum sich für ihn kein Bürojob mit dem Leben auf der Baustelle messen kann.
DHB: Wie fühlt es sich an, bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk Landessieger geworden zu sein?
Reinartz: Mega! Anfangs hatte ich nur im Hinterkopf, die Ausbildung gut abzuschließen, um eine Unterstützung für den Meister zu bekommen. Aber zum Ende war mir das völlig egal – es hat einfach so viel Spaß gemacht, immer besser in dem zu werden, was ich wirklich gerne mache. Und ich kann nur sagen: Wenn man etwas liebt, gibt es nichts Schöneres, als wenn andere Menschen einem zusprechen und sagen, dass man das richtig gut gemacht hat.
DHB: Was mussten Sie dafür machen?
Reinartz: Ich musste dafür natürlich zuerst die Ausbildung abschließen und Kammersieger werden – durch die schriftliche und praktische Prüfung. Danach wurde ich nach Krefeld eingeladen und musste dort mit vier weiteren Teilnehmern um den Landessieg mauern. Da habe ich dann gewonnen.
DHB: Hat Ihre Ausbildung bei Manstein Ihnen dabei geholfen? Wenn ja, inwiefern?
Reinartz: Auf jeden Fall. Ich habe mich vom ersten Tag bei Manstein Bau sehr wohl gefühlt. Und damit ist klar, dass die Arbeit und das Lernen noch mehr Spaß machen und die Motivation da ist. Ich hatte das Glück, dass ich von Anfang an an alles herangeführt wurde – oder besser gesagt: Ich durfte und sollte selbst alles machen. Mega war auch, dass wir in der Firma vor allem Einfamilienhäuser bauen. Dadurch konnte ich trotz der kurzen Phasen im Blockunterricht große Teile des Baus eines Hauses mitbekommen. Man hat nicht vier Wochen an einer Etage gemauert, sondern in einer Woche die Bodenplatte geschalt, bewehrt und betoniert, in der nächsten eine Etage gemauert und die Decke geschalt – und schon war man im nächsten Geschoss angekommen. Dadurch konnte ich immer unglaublich viel lernen und sehen.
DHB: Wie sind Sie zum Handwerk gekommen, und warum Maurer?
Reinartz: Während des Abiturs war ich mir noch sehr unschlüssig, wohin mein Weg führen soll. Anfangs wollte ich an die Hochschule und Architektur studieren. Aber da mein Bruder zu der Zeit ein Haus gebaut hat, habe ich leider selbst mitbekommen, wie viele junge Architekten zu wenig Ahnung von den Gegebenheiten auf der Baustelle haben – und wie oft dann auch Dinge geplant werden, die so gar nicht umsetzbar sind. Da mir das Handwerk von meinem Papa schon von klein auf nähergebracht wurde, stand dann bald für mich fest: Ich mache eine Ausbildung als Maurer. Und ich bereue es kein bisschen. Im Gegenteil – ich bin super froh über diese Entscheidung.
DHB: Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?
Reinartz: Abgesehen davon, dass man den ganzen Tag an der frischen Luft ist, liebe ich immer mehr das Zusammenspiel auf der Baustelle. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man in einem Büro so viel lachen und Spaß haben kann wie wir auf dem Bau. Und natürlich: Wir Maurer tragen einen großen Teil dazu bei, Menschen ein Zuhause zu bauen. Man bekommt dafür so viele glückliche Gesichter zurück – und man sieht am Ende des Tages ganz konkret, was man geschafft hat.
Wie geht es für Sie beruflich weiter?
Reinartz: Nach dem Meister will ich auf jeden Fall zurück in meinen Ausbildungsbetrieb, da ich mich dort wirklich sehr wohl gefühlt habe. Dort möchte ich dann als Meister arbeiten und Verantwortung übernehmen.
Das Interview führte: Doris Schlachter